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Ökologische Durchgängigkeit am Allerwehr Osterloh fertiggestellt

    September 2021

    Wo noch zu Beginn des Jahres das Wehr Osterloh eine unüberwindbare Barriere bildete, ermöglicht jetzt ein sogenanntes Raugerinne die Wanderung von Fischen und anderen Lebewesen in der Aller. Innerhalb von 25 Wochen wurde das alte Wehr im Landkreis Celle rückgebaut und die neue hydrologisch durchgängige Anlage in Beckenstruktur hergestellt. Das Vorhaben ist ein großer Schritt für die Umsetzung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie an der Aller.

    Das Land Niedersachsen, vertreten durch den NLWKN (Niedersächsisches Landesamt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) Betriebsstelle Süd in Braunschweig, hat die notwendigen Planungen erstellt und die Umsetzung beauftragt. Im Februar 2021 begannen die Renaturierungsarbeiten, die nun im September 2021 fertiggestellt wurden.

    Die insgesamt 14 Riegel des Gerinnes bestehen aus Natursteinen von bis zu 180 Zentimeter Höhe. Sie sorgen für den schrittweisen Abbau der oberhalb über einen Meter höher liegenden Wasserspiegellage bis ins Unterwasser. Der Aller-Altarm „Theewinkel“ wurde dabei reaktiviert und ist nun wieder Teil des ursprünglichen Flusslaufs. Die Maßnahme bewirkt im Bereich der Anbindung des Altarmes eine Erhöhung der Wasserspiegellage im Mittelwasser bis zu 40 cm. Hierdurch resultiert auch eine entsprechende Erhöhung der Grundwasserstände bei den angrenzenden Grundstücken.

    Um die Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Acker-und Grünlandflächen zu ermitteln und zu bewerten hat der NLWKN Dr. Hartwig Drechsler mit der Erstellung eines landwirtschaftlichen Gutachtens beauftragt. Auf der Grundlage eines bereitgestellten hydrologischen Modells wurde unter Einbeziehung von Boden- und Flächennutzungsdaten für jeden Bewirtschaftungsschlag im 2.138 ha großen Untersuchungsgebiet ermittelt, ob und in welchem Umfang sich die Feuchteverhältnisse ggf. verändern. Insgesamt wurden die zu erwartenden Grundwasserstände an 8.941 Knotenpunkten untersucht und bewertet. Es konnte gezeigt werden, dass nur in einem sehr begrenzten Bereich am Altarm sich im Ausbauzustand relevante Änderungen zu mehr Feuchte ergeben und sich ansonsten keine entsprechende Betroffenheit zeigt.