Oktober 2024
Eine Besonderheit in Küstennähe ist die Verbreitung von Böden mit hohen Sulfatgehalten. Werden diese durch Bodenarbeiten verlagert, ist darauf zu achten, dass es durch Belüftung nicht zur Bildung und Freisetzung sulfatsauren Materials kommt. Dr. Hartwig Drechsler wurde daher damit beauftragt vor der Durchführung einer Baumaßnahme den umzulagernden Boden dahingehend zu bewerten und ggf. erforderliche Schutzmaßnahmen vorzuschlagen.
Insbesondere im Bereich der Marschen, Moore und Watten der Küstengebiete kommen sog. „sulfatsaure Böden“ vor. Bei Belüftung dieser Böden, z.B. infolge von Bauvorhaben oder Entwässerungsmaßnahmen können die im Boden vorhandenen Schwefelverbindungen oxidieren und so zu einer Versauerung und einer stofflichen Belastung des Grundwassers führen. Die Verbreitung dieser Böden ist bekannt und auf allgemein zugänglichen Karten (Kartenserver des niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie) einsehbar. Dr. Drechsler wurde im Rahmen eines landwirtschaftlichen Bauprojektes damit beauftragt festzustellen, wie sich der Zustand der umzulagernden Böden darstellt und ob ein Gefährdungspotential im Hinblick auf die beschriebenen Versauerungsprozesse besteht. Im vorliegenden Fall konnte durch Bodenanalysen und eine bodenkundlich- hydrologische Bewertung des Standortes festgestellt werden, dass sich der umzulagernde Boden aufgrund seiner oberflächennahen Lage ohne Einfluss des Grundwassers bereits langjährig in einem oxidativen Zustand befindet und bei der Umlagerung keine Gefährdung durch eine Versauerung zu erwarten ist.
